PARADIGMENWECHSEL
Ein Paradigma regelt
•
was als Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtung zu gelten hat,
•
die Art und Weise, wie dieser Gegenstand zu beobachten ist und
•
was als befriedigende Lösung eines wissenschaftlichen Problems anzusehen ist.
Wenn ein Problem nicht mehr befriedigend gelöst werden kann, das heißt das die Problemlösung nicht
nahe genug an der Realität (insbesondere des Wandels in einer komplexen Welt) liegt, ist ein
Paradigmenwechsel anzustreben.
Vorgehensweise beim Paradigmenwechsel
Lösungsweg: Der Paradigmenwechsel (als Altes Paradigma versus Neues Paradigma) erlaubt eine mittelfristige bis langfristige
Adaption innerhalb der Prozessphasen: Ansatz, Denken, Realität des Wandels, Konzept und Transformation, mit dem Ziel der
Realitätsanpassung an die Umwelt (z.B. Märkte, Globalisierung, Digitalisierung, Natur).
Die Ausgangssituation erfordert bei Komplexität einen ganzheitlichen Ansatz, systemisches Denken und kooperatives
Verhalten. Das Ganze soll Akteure befähigen (in offenen, adaptiven Systemen), die Prozesse des realen (evolutionären und
revolutionären) Wandels zu erkennen, um daraus gemeinschaftlich (in Netzwerken) verteiltes Wissen, d.h. individuelle
Kompetenz und geteilte Verantwortung, zu generieren, damit ein strategisches Konzept entwickelt werden kann, das für die
Akteure Sinn macht und die Identität, individuell, im Team und in Netzwerken, ganzheitlich zu prägen hilft. Außerdem soll
pragmatisches (praktisches) Handeln bei Pluralität (als Koexistenz gesellschaftlicher Vielfalt) ermöglicht und Resilienz
(psychologisch: Widerstandsfähigkeit) und Robustheit des Systems gestärkt werden, damit letztlich eine Transformation von
materiellen und ethischen Werten (Produkten) für Akteure, Kunden, Partner und Gesellschaft erfolgreich abgeschlossen
werden kann (Win-win-Situation).
Der Paradigmenwechsel lässt sich in den Prozessphasen durch Prinzipien und Merkmale sowie deren Ausprägungen
vergleichen (Altes versus Neues Paradigma):
•
Ansatz - philosophisch - kultureller und wissenschaftlicher Ansatz (materialistisch versus holistisch, mechanistisch versus
ganzheitlich),
•
Denken - Systemisches (ganzheitliches) Denken (Reduktionistisches/mechanistisches Denken versus systemischem/
ganzheitlichem Denken),
•
Wandel - Realität des Wandels (geschlossene Gesellschaft versus offene Gesellschaft, Fremdorganisation versus
Selbstorganisation, Revolutionärer Wandel versus Evolutionärer Wandel),
•
Konzept - Strategische Konzepte (Reduktionistisches/Mechanistisches Konzept versus Emergentes Konzept, Revolutionäres
Konzept versus Evolutionäres Konzept,
•
Transformation - Agile Transformation der Wertschöpfung (Wirtschaftlicher Ansatz, neoklassisch (rational) versus heterodoxe
Ökonomie, Hierarchie versus Holarchie oder Holokratie oder Soziokratie).
Der Mensch sollte versuchen, sich der Realität anzunähern
(durch Adaption, „Realitätsanpassung“),
und nicht in seiner (subjektiven) Wirklichkeit (Wahrheit) verharren (Ansatz:
Erkenntnisprozesse durch Paradigmenwechsel, „Realitätsbegegnungen“).
ANSATZ
Philosophisch - kulturelle &
wissenschaftliche Ansätze bilden ein
Wertesystem, von dem alle Akteure
ausgehen können und das allgemein
akzeptiert wird. Ausgangspunkt ist
häufig ein materialistisches System,
dass sich in Richtung ganzheitlichem
System wandelt
(Paradigmenwechsel).
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WANDEL
Anthropologisch bedingte
Verhaltensmuster sind der Grund,
warum Menschen in ihrer
Abwehrhaltung (das Gehirn ist ein
evolutionär geprägtes
„Überlebensorgan“) gegen jede Art von
Wandel sind (als subjektiv empfundene
Risiken). Mit dem genetisch geprägten
„Willen zu Anpassung“ („Der fitteste
überlebt“) kann der Wandel auch als
Chance begriffen werden.
DENKEN
Das sogenannte lineare
(mechanistische, reduktionistische)
Denken ist durch systemisches Denken
(auf Basis der allgemeinen
Systemtheorie) zu ergänzen (als
nichtlineare Betrachtung von
Komplexität).
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KONZEPT
Nach Ulrich ist ein (strategisches) Konzept
ein abstraktes Gestaltungsmodell einer
zu erschaffenden Wirklichkeit, das deren
wesentlichen Komponenten und
Beziehungs- und Wirkungsgefüge
abbildet, aber Möglichkeiten des
konkreten Planens (der Projekte) offen
lässt.
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TRANSFORMATION
Agilität (bei der Transformation) ist die
Fähigkeit einer Organisation, flexibel,
aktiv, anpassungsfähig und mit
Initiative in Zeiten des Wandels und
der Unsicherheit zu agieren. Das
Konzept stammt u.A. aus dem Bereich
der Produktion. Der Schlüssel für
Agilität liegt in der
Organisationsausprägung (Vernetzung,
Selbstorganisation, Kollektive
Intelligenz).
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PROZESSPHASEN
GESCHICHTE
Ansatz, Denken, Wandel, Konzept und Transformation
Diese Begriffe können in Zeiten des Wandels als Schlüsselbegriffe für heutiges und zukünftiges Denken und Handeln der
Akteure und als Prozessphasen einer Problemlösung in komplexen Systemen aufgefasst werden. In den fünf
Prozessphasen können durch zwei unterschiedliche Paradigmen wissenschaftlich vergleichbare Merkmalsausprägungen
festgestellt werden. Ein schrittweiser Paradigmenwechsel kann dann zu akzeptablen, der Realität angepassten, Lösungen in
komplexen Systemen führen (z.B. in Unternehmen). Falls eine gemeinsame Akzeptanz nicht möglich erscheint, verbleiben
Pluralismus und Pragmatismus.
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