Motivation: Flucht
Statt sich auf etwas hinzu zu bewegen - und zuvor genau auszuloten,
wohin - , ist der Antrieb da, so schnell wie möglich von etwas weg
zukommen. Damit erweist man sich einen Bärendienst: Man läuft
Gefahr, das Problem in eine neue Situation mitzunehmen. Und oft
gibt es andere Möglichkeiten, die ungeliebte Situation zu lösen.
Falsche Baustelle
Die Entscheidung, mit der man sich herumschlägt, ist nicht die, um
die es eigentlich geht, sondern betrifft ein Nebenthema. Beispiel:
Jemand ist unglücklich mit seinem Leben und kommt auf die Idee,
sich beruflich neu zu orientieren. Dabei wurzelt die Unzufriedenheit
nicht im Beruf, sondern im Privatleben.
Sich selbst unter Druck setzen
Alle wissen, was sie wollen, nur ich nicht! In meinem Alter sollte man
eigentlich in der Lage sein, eine Entscheidung zu treffen! Ständig
schiebe ich alles vor mir her und komme nie zu Potte! Eine so
ungnädige Haltung zu sich selbst ist nicht nur unfair, sondern bringt
sie keinen Schritt weiter. Im Gegenteil.
Hadern
Sowohl mit der aktuellen Situation als auch mit früheren
Weichenstellungen und Entscheidungen zu hadern, blockiert unnötig.
Die Vergangenheit ist abgeschlossen. Sie haben sich jeweils für de
Weg entschieden, der Ihnen damals sinnvoll erschien. Und in die
Zukunft kann niemand schauen.
Die Nebelbombe
Sie betrifft meist einen Teilaspekt der Situation oder ein verwandtes
Terrain. Mal handelt es sich um eine relevante Sache, mal nur um ein
Ablenkungsmanöver, etwa, wenn man vor etwas Angst hat oder eine
Ausrede sucht. Beispiel: Ihr Partner hat Ihnen einen Heiratsantrag
gemacht. Anstatt sich mit dieser konkreten Frage auseinander zu
setzen, flüchten Sie sich in Philosophien darüber, ob Sie überhaupt
beziehungsfähig sind.
Nach: Gitte Härter, "Ja, Nein, Vielleicht?", BW Verlag, 2005.
Aus: http://www.quiridium.de/zeit-der-pioniere/
Geändert
Typen von Entscheidern
Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Sie ist
schneller und unübersichtlicher geworden . Müssen Entscheidungen
getroffen werden, bleibt der Führungsriege zuweilen nur wenig Zeit, um
umfassend zu recherchieren und alle nötigen Informationen
einzusammeln. Und auch, wenn Entscheidungen zum Job-Alltag gehören,
nicht jede Führungskraft hat den Mut und die Fähigkeit zur Entscheidung.
Ob eine Entscheidung richtig oder falsch ist, stellt sich meist erst
hinterher heraus. Der deutsche Soziologe Niklas Luhmann sieht darin kein
Problem, denn für ihn ist es nicht wichtig, was bei einer Entscheidung
entschieden wird, sondern dass sie überhaupt entschieden wird. Denn
schlimmer, als die falsche Entscheidung zu treffen, ist es, gar keine zu
treffen .
Während die eine Führungskraft rational erwägt, eventuell mit Hilfe von
sogenannten Pro-Kontra-Listen, treffen andere wiederum ihre
Entscheidungen intuitiv, aus dem Bauch heraus. Weil die Ratio aber nie
frei von Emotionen ist, wird eine kluge Entscheidung gleichermaßen
aufgrund von Emotionen, Erfahrungen und des Verstandes getroffen.
Und auch wenn der Verstand eher langsam arbeitet, tut er dies doch
gründlich. Die Emotion hingegen arbeitet sehr schnell, zurück bleiben
jedoch auch meist diffuse Gefühle.
Was aber ist in Bezug auf Entscheidungen die beste Grundlage?
Während rationale Erwägungen Zeit, Aufmerksamkeit und Konzentration
benötigen, erhält der Entscheider bei der Emotion blitzschnell eine
Bewertung – sozusagen aus dem Bauch heraus. Nachteil: Diese
emotionale Bewertung ist nicht greifbar wie ein Argument.
Um aber gerade in kritischen Situationen schnell und richtig entscheiden
zu können, sollte jeder wissen, welcher Entscheidungstyp er ist. Wer weiß,
welcher Kategorie er angehört, kann gezielt an seinem Verhaltensmuster
arbeiten – um in Zukunft weise Entscheidungen treffen zu können.
Aus:
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2011-03/uebersicht-entscheider-
typen/komplettansicht
Perfekte Entscheidungen gibt es nicht. Grundsätzlich können sich alle
Unentschlossenen entspannen: Die richtige Entscheidung im Sinne
einer perfekten gibt es nicht. Wir können lediglich nach bestem
Wissen und Gewissen handeln – und eben auch nach bestem Gefühl.
Eine Faustregel nennt Psychologin Maja Storch dennoch:
"Entscheidungen, die keine positiven Empfindungen und
Tatendrang hervorrufen, sind in der Regel auch keine guten."
Typische Entscheidungsfehler sind:
Entweder-oder-Denken (Bipolares Denken)
Dabei fühlt man sich wie an einer Weggabelung: entweder rechts oder
links, ja oder nein, dafür oder dagegen. Tatsächlich gibt es in den
meisten Fällen weitere Alternativen. Nicht nur was die Lösungswege
angeht, sondern sogar was die Entscheidungssituation insgesamt
betrifft.
Es geht um "Leben und Tod"
Die Bedeutung wird unverhältnismäßig aufgebläht. Man
erschwert sich die Entscheidung, indem man sein
Lebensglück davon abhängig macht. Beispielsweise
bei einem Umzug in eine andere Stadt: Was ist, wenn ich
mein ganzes Leben lang unglücklich bin, weil ich mich für
Hamburg entschieden habe.