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KONZEPT
(für die langfristige Anpassung des Unternehmens)
GESCHICHTE
Ansatz, Denken, Wandel, Konzept und Transformation
Diese Begriffe können in Zeiten des Wandels als Schlüsselbegriffe für heutiges und zukünftiges Denken und Handeln der
Akteure und als Prozessphasen einer Problemlösung in komplexen Systemen aufgefasst werden. In den fünf
Prozessphasen können durch zwei unterschiedliche Paradigmen wissenschaftlich vergleichbare Merkmalsausprägungen
festgestellt werden. Ein schrittweiser Paradigmenwechsel kann dann zu akzeptablen, der Realität angepassten, Lösungen in
komplexen Systemen führen (z.B. in Unternehmen). Falls eine gemeinsame Akzeptanz nicht möglich erscheint, verbleiben
Pluralismus und Pragmatismus.
Strategisches Konzept
Ein strategisches Konzept muss den Prozess des Wandels erfassen, um evolutionäre Phänomene und
revolutionäre Mechanismen zu erkennen und nutzen zu können. Evolutionäre Phänomene sind als natürlich
anzusehen und erzeugen keinen Anpassungsdruck auf Systeme (und deren Akteuren), sind aber für das
Verständnis natürlicher Prozesse und deren nachhaltige Nutzung wichtig. Revolutionäre Mechanismen sind
demgegenüber ambivalent und können auf Systeme (und deren Akteure) einen Anpassungsdruck ausüben.
Die Nutzung dieser Mechanismen muss nicht nachhaltig sein, und kann - für wenige Akteure gewinnbringend
(z.B. bei radikaler Interessendurchsetzung) und für viele in einem Dilemma - enden. Um letzteres zu
verhindern, sind revolutionäre Mechanismen in transparente demokratische Prozesse einzubinden.
vs.
Reduktionistisches Konzept versus Emergentes Konzept
Ein Leitkonzept ist der Einstieg in eine konzeptionelle Strategie und liegt im Vergleich zum Leitbild stärker auf einer
grundlegenden Werteebene. Das ausformulierte Leitkonzept hat die Aufgabe als eine Art „Metaleitbild“ Einfluss auf
die Entwicklung von Methoden und die Ausgestaltung von Leitbildern auszuüben. Leitkonzepte geben somit eher
die allgemeine Richtung vor, ohne detailliertere Vorstellungen zur Umsetzung. Leitkonzepten liegen oft “Weltbilder”
zu Grunde. Auf dieser “Weltbildebene” ist z. B. auch die Vorstellung anzusiedeln, dass man “von der Natur lernen”
kann. Leitkonzepte sollten sowohl evolutionäre Phänomene, als auch revolutionäre Mechanismen und daraus
resultierende Anforderungen berücksichtigen.
Leitkonzepte
(als grundlegende Werte einer Strategie)
Reduktionismus und Emergenz
Das evolutionäre Phänomen der Emergenz wird oft als Argument gegen ein reduktionistisches (mechanistisches)
„naturwissenschaftliches Weltbild“ angeführt (der Mensch wird als „Maschine“ betrachtet), das methodisch von
einer Analyse ausgeht. Systemisches (ganzheitliches) Denken bestreitet hingegen, dass eine vollständige
Beschreibung der Welt allein aufgrund der Kenntnis der Elementarteilchen und allgemeiner physikalischer
(mechanischer) Gesetze möglich sei; dies wird insbesondere in komplexen Situationen (unter Einfluss von
Menschen) deutlich. Die Anerkennung emergenter Phänomene (das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile)
muss nicht zu einem Verzicht auf wissenschaftliche Erklärungen führen. Vielmehr zeigen die Entwicklungen in der
Systemtheorie und der Chaosforschung, dass emergenzverwandte Phänomene wie Selbstorganisation und ihre
Entstehungsbedingungen durchaus systematischen und objektiv nachvollziehbaren Erklärungen zugänglich sind.
Als Emergente Ordnung (Strukturen) wird die Gesamtheit von Ordnung in sozialen Systemen (von
Zweierbeziehungen bis hin zu gesamtstaatlichen Ordnungssystemen) bezeichnet, die sich von Traditionen,
bisherigen Kulturen, tradierten Werten usw. löst und durch die Akteure (bewusst und unbewusst) ständigen
Veränderungen unterliegt. Emergente Veränderungen durch menschliches Mitwirken sind weder vorhersehbar
noch rückwirkend analysierbar. Veränderungen auf der Basis emergenter Ordnung finden ausschließlich in
menschlichen Gesellschaften, die auf Individualität aufbauen statt, z.B. in höher entwickelten Industriestaaten.
Beispiele für Emergenz sind kollektive Intelligenz bei Menschen und Schwarmintelligenz bei Gänsen.
Konzeptionelle Grundsätze in Unternehmen
Wichtig für die Gemeinschaft ist es, zur Selbstorganisation befähigt zu sein (Streben nach autonomen Denken
und Handeln), Grundwerte zu besitzen (d.h. z.B. Vertrauen untereinander zu finden und Empathie füreinander
zu empfinden) und verteiltes Wissen generieren zu können (insbesondere individuelle Kompetenz zu erlangen
sowie geteilte Verantwortung - als verteilte Macht - zu tragen). Das moderne Menschenbild der
Evolutionsbiologie steht als Orientierung bereit. Als Leitbild zur individuellen Entwicklung gilt: Durch
Eigenaktivität soll jedem die Möglichkeit gegeben werden sich selbstständig weiterentwickeln zu können. Dies
schließt eine eigene Meinung zu bilden und sich selbstständig zu entscheiden ein; dabei ist auch auf anders
Denkende Rücksicht zu nehmen. Jeder ist dafür mitverantwortlich, ein entsprechend anregendes Umfeld und
eine verlässliche Beziehung zu Anderen zu bieten.
Entscheidungsfindung
Akteure (Führungskräfte und Mitarbeiter) müssen akzeptable Entscheidungen treffen, auch bei Konflikten;
Widersprüche sind auf einer „höhere Ebene“ * zu verhandeln. Es gibt zwei Arten von Entscheidungen:
1. Enscheidungen in einer hierarchischen Ordnung
•
Logische Entscheidung (Experten fragen)
•
Taktische Entscheidung (schnell entscheiden)
•
Strategische Entscheidung (dialektischer Prozess)
2. Ergänzende Entscheidungen in einer emergenten Ordnung
•
ganzheitliche Strukturen (Entscheidungen, aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, in der Gruppe)
•
interdiziplinär (Gruppen aus unterschiedlichen Disziplinen)
•
ständig angepasste Kultur (selbstorganisiert)
Fast alle Entscheidungen sind Gewohnheiten (Schnelles Denken nach D. Kanemann). Es gibt rein rationale
Abwägungen, aber keine rein rationalen Entscheidungen, wegen der „begrenzten Realität“ der Akteure.
Entscheidungsgrundlage ist die „subjektive Wahrheit“ der Akteure, die auch intuitiv erzeugt sein kann.
Im Rahmen des Cynefin-Frameworks werden Probleme in
einfach, kompliziert, komplex und chaotisch unterteilt und ein
entsprechender Umgang mit ihnen vorgeschlagen.
Dies stellt eine Erweiterung „Trivialer (maschineller) und Nicht-
triviale (komplexer) Systeme“ nach VON FOERSTER (1997) dar, als
grundlegend für die Systemtheorie. „Maschinen“ sind
analytisch bestimmbar, unabhängig von der Vergangenheit und
voraussagbar; sie reagieren immer auf die gleiche Art, d.h. wir
wissen, was wir erwarten können. „Triviale Maschinen“ sind für
den Beobachter durchschaubar und für ihn, wenn er
ausreichende Kompetenz besitzt und immer alle Informationen
verfügbar sind, steuerbar. Der Operator dieser Maschine
arbeitet stereotyp nach dem Programm der mechanischen
Kausalität. Er konstruiert aus jedem Input (Einwirkungspunkt)
eine mechanische Ursache und jeden Output als mechanische
Wirkung.
vs.
koch.management
Neues Paradigma
Revolutionäre Konzepte dienen der wirtschaftlichen und technologische Anpassung und können dramatische
gesellschaftliche Veränderungen hervorrufen; sie sind grundsätzlich materialistisch orientiert („digital first“)
und nur unter bestimmten sozialen Rahmenbedingungen für Akteure zu akzeptieren. Evolutionäre Konzepte
orientieren sich an Phänomenen der Evolution und sind als natürlich anzusehen; es gilt die Realität des
Wandels (nicht die subjektive Wahrheit) im Fokus zu behalten, was nach heutigem Verständnis einen
Paradigmenwechsel zur Folge haben kann.
Revolutionäres Konzept versus evolutionäres Konzept
fundamental,
disruptiv
Ein Paradigma regelt, was als untersuchenswerter Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtung zu gelten hat, die Art
und Weise, wie dieser Gegenstand zu beobachten ist und was als befriedigende Lösung eines wissenschaftlichen
Problems anzusehen ist.
* D.h. in einer hierarchischen Ordnung: z.B. auf der Geschäftsführungsebene, in einer emergenten Ordnung:
durch Erweiterung der Perspektiven und Disziplinen sowie Anpassung der Kultur.
ANSATZ
Philosophisch - kulturelle &
wissenschaftliche Ansätze bilden ein
Wertesystem, von dem alle Akteure
ausgehen können und das allgemein
akzeptiert wird. Ausgangspunkt ist
meist ein materialistisches System,
dass sich in Richtung ganzheitlichem
System wandelt
(Paradigmenwechsel).
1
WANDEL
Anthropologisch bedingte
Verhaltensmuster sind der Grund,
warum Menschen in ihrer
Abwehrhaltung (das Gehirn ist ein
evolutionär geprägtes
„Überlebensorgan“) gegen jede Art von
Wandel sind (als Widerstand gegen
Änderungen, als subjektiv empfundene
Risiken). Mit dem genetisch geprägten
„Willen zu Anpassung“ („Der fitteste
überlebt“) kann der Wandel auch als
(subjektiv empfundene) Chance
begriffen werden.
DENKEN
Das sogenannte lineare
(mechanistische, reduktionistische)
Denken ist durch systemisches Denken
(auf Basis der allgemeinen
Systemtheorie) zu ergänzen (als
nichtreduktionistische Betrachtung von
Komplexität).
2
KONZEPT
Nach Ulrich ist ein (strategisches)
Konzept ein abstraktes
Gestaltungsmodell einer zu
erschaffenden Wirklichkeit, das deren
wesentlichen Komponenten und
Beziehungs- und Wirkungsgefüge
abbildet, aber Möglichkeiten des
konkreten Planens (der Projekte) offen
lässt.
4
TRANSFORMATION
Agilität (bei der Transformation) ist die
Fähigkeit einer Organisation, flexibel,
aktiv, anpassungsfähig und mit
Initiative in Zeiten des Wandels und
der Unsicherheit zu agieren. Das
Konzept stammt u.A. aus dem Bereich
der Produktion. Der Schlüssel für
Agilität liegt in der
Organisationsausprägung (Vernetzung,
Selbstorganisation, Kollektive
Intelligenz).
3
5
PROZESSPHASEN
Strategisches Konzept zur Entscheidungsfindung und als Lösungsansatz
Eine strategische Vision ist ein klares Bild von dem,
was man erreichen will.
John Naisbitt (*1930), amerik. Prognostiker