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Kluge Leute lernen auch von ihren Feinden. Aristoteles, griechischer Philosophlosoph
Der Schlüssel zum ganzheitlichen Erfolg

Integrativer Pluralismus -

Die neue Art des Verstehens

Die These der US-Philosophin Sandra Mitchell lautet:  Komplexität liegt nicht außerhalb unseres  Verständnisvermögens, aber sie erfordert eine neue Art des  Verstehens. Sie verlangt, dass man im Einzelnen analysiert, in welch vielfältiger Weise der Zusammenhang dazu beiträgt, die  Naturphänomene zu prägen. Historische Kontingenz  („Möglichkeit“) schafft im Zusammenwirken mit  Zufallsepisoden die tatsächlichen Formen und  Verhaltensweisen, mit denen das Lebendige unseren Planeten  bevölkert (Kontingenztheorie der Evolution).   

Philosophie und Erkenntnistheorie -

Erkenntnis ist schöpferisch konstruiert

Die Erkenntnistheorie ist eine philosophische Disziplin, die  sich mit der Art und Weise auseinandersetzt, wie wir Wissen  gewinnen und die herausfinden will, ob wir überhaupt etwas wissen können. Allerdings muss berücksichtigt werden,  Erkenntnis entstammt menschlichen Gehirnen und kann ohne  solche nicht weitergegeben oder verstanden werden, sie  existiert per se (als Idee) weder materiell noch immateriell  (auch nicht im Sinn einer Wechselwirkung) und ist in diesem  Sinn schöpferisch konstruiert und man sollte zwischen  Konstrukt und (möglicher) Realität unterscheiden um  Irrtümern oder voreiligen Schlüssen zu entgehen.  

Ganzheitliche Philosophie -   

Newton´sche Naturwissenschaft vs. 

Weltbild des Aristoteles

Der Biochemiker Erwin Chargaff, wirft der Naturwissenschaft den Verlust der Wirklichkeit vor, da sie nur diejenigen Teile der Natur als wirklich ansieht, die erforschbar sind. Chargaff sieht in der "Wiederentdeckung der Wirklichkeit" die einzige Alternative, um zu einer neuen Art von Naturwissenschaft zu kommen und die verheerenden Folgen, welche die jetzige nach sich zieht, zu verhindern. Aus der Sicht der Erkenntnistheorie ruht die Naturwissenschaft auf drei Säulen, die mit den Schlagworten Empirie, Theorie und Weltbild bezeichnet werden können. Die Generalrichtung, in der sich diese Wissenschaft derzeit vorwärts bewegt, wird nicht von dem empirisch Erforschten oder den darauf gegründeten Theorien bestimmt, sondern von dem materialistischen Weltbild, dem sie sich verpflichtet hat.  

Das Moderne Weltbild der

Evolutionsbiologie

Entstanden aus der Evolutionsbiologie - Vor allem vier Aussagen  in Darwins Evolutionstheorie scheinen besonders wichtig zu  sein, weil sie über die Biologie hinaus wirkten. 1. Biologische  Arten verändern sich  das, was wir heute unter Evolution  verstehen. 2. Evolutionslinien zweigen sich auf  was zugleich  bedeutet, dass alles Leben der Erde auf einen einzigen  gemeinsamen Ursprung zurückgeht. 3. Die Evolution verläuft  graduell, in kleinen Schritten, ohne Riesensprünge oder gar  Brüche. 4. Der entscheidende Mechanismus, mit dem die  Evolution operiert, ist die "natürliche Selektion" ("natürliche  Auslese").  

Holismus - Ganzheit als System der

Philosophie

                 

Der Holismus bzw. die Ganzheitslehre nimmt an, dass die  Elemente eines Systems  einer „Ganzheit“  durch die  Strukturbeziehungen nicht vollständig bestimmt sind; es ist die  entgegengesetzte Position zum Reduktionismus  (Materialismus, Mechanismus). Ganzheit in der Philosophie ist  die auf die - Vielfalt angewandte - Einheit, und die Teile sind die  Vielfalt selbst. Das Ganze, als etwas Gegliedertes und  Zusammengefügtes, nennt man System. Das Gleichgewicht  kann bei offenen Systemen (z.B. Unternehmen) auch durch ein  so genanntes Fließgleichgewicht (dynamisches Gleichgewicht)  hergestellt werden.
Synthetische Evolutionstheorie - Entstehung der Arten und ihre Adaption
Dies ist ein empirischer Erkenntnisansatz, der einzelwissenschaftliche und philosophische Erkenntnisse in fruchtbarer Weise miteinander verbindet, und der von der empirischen Tatsache ausgeht, dass unsere kognitiven Strukturen (wie Sinnesorgane, Zentralnervensystem, Gehirn und Lerndispositionen etc.), mit deren Hilfe wir die objektiven Strukturen (der realen Welt) intern rekonstruieren, in hervorragender Weise auf die Umwelt passen, zum Teil sogar mit ihr übereinstimmen  (dies wird als Schlüssel-Schloss-Prinzip bezeichnet).
Die Synthetische Evolutionstheorie  vereint die Erkenntnisse  aus Darwins Evolutionstheorie mit denen der Ökologie,  Paläontologie, biologischen Systematik und der Genetik.  Insbesondere die Vererbungslehre (Genetik) war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Darwins "On the Origin of Species" 1859 noch gänzlich unbekannt. Erst die  Erkenntnisse von Gregor Mendel öffneten Tür und Tor für die  Wissenschaft hinsichtlich der Vererbung von Merkmalen und  der evolutionären Anpassung des Menschen. 

Menschenbilder und Weltbilder

Wissenschaftlich unterscheidet man drei  Menschenbildmodelle: 1. Mechanistische Modelle basieren auf der  Maschinenmetapher (der Mensch als „Maschine“). 2. Organismische Modelle (der Mensch als biologisches  System). 3. Reflexive Subjektmodelle (z.B. der Mensch als rational  Handelnder)  Das moderne Weltbild wird heute in der Wissenschaft durch  das Menschenbild der Evolutionsbiologie geprägt, was auch  Auswirkungen auf die Wirtschaftswissenschaften hat (z.B. auf  den „homo oeconomicus“ der Volkswirtschaftslehre).

Kultureller Ansatz - Drei ewige Fragen

Die kulturellen Paradigma leiten sich nach Lipton und  Bhaerman daraus ab, wie eine Gesellschaft die drei ewigen  Fragen beantwortet: 1. Wie sind wir entstanden? 2. Wozu sind wir hier? 3. Wie können wir das Beste aus unserem Dasein  machen? In westlichen Wirtschaftssystemen konkurrieren auf  der kulturellen Ebene vor allem a) Materialismus und b) Holismus (Ganzheitlichkeit) miteinander. a) Altes Paradigma:  Kartesianisch-newtonsche Sicht der Realität. b) Neues  Paradigma: Die ganzheitliche Sicht der Realität als  Verknüpfung von Geist und Materie.

Wissenschaftlicher Ansätze - Paradigmen

1. Altes Paradigma: Charakteristisch für den kartesianisch- newtonschen Denkrahmen ist ein strikter Dualismus, der etwa  Körper und Psyche, Materie und Geist undifferenziert gegenüberstellt (reduktionistisches Denken). 2. Neues Paradigma (die ganzheitliche Sicht der Realität).  Insbesondere die Erkenntnisse der modernen Physik haben  die Newtonschen Grundannahmen über die Materie, die Energie und das Objektivitätspostulat relativiert. Mit der  Relativitätstheorie und Quantenmechanik wurden die  Grundelemente der Newtonschen Physik in ihrem  Geltungsbereich eingeschränkt oder durch neue Erkenntnisse  erweitert.

Systemtheorie -

System als Modell der Natur/                

des Denkens

Ein System bezeichnet einen Zusammenhang von Elementen,  deren Beziehungen untereinander sich quantitativ und  qualitativ unterscheiden von Beziehungen zu anderen  Elementen (dadurch ist eine Grenze zur Systemumwelt beobachtbar). Systeme können unterschieden werden nach      1. Maschinen, 2. lebenden, 3. psychischen und  4. sozialen  Systemen. Soziale Systeme (Interaktionen, Organisationen und  die Gesellschaft) produzieren, reproduzieren und erhalten  Kommunikationen. Sie operieren im Medium Sinn  (Systemtheorie nach Niklas Luhmann).
Selbstorganisation - Organisation des Lebens Als Selbstorganisation wird hauptsächlich in der Systemtheorie eine  Form der Systementwicklung bezeichnet, bei der die gestaltenden  und beschränkenden Einflüsse von den Elementen des sich  organisierenden Systems selbst ausgehen (Selbstorganisation).  Gebraucht  wird der Begriff auch für die Gestaltung des Lebens an  sich nach nicht festen, von anderen bestimmten Regeln und ähnelt  daher dem Autonomiebegriff. Die untersuchten Systeme bringen  räumliche, zeitliche, raumzeitliche oder funktionale Strukturen durch  Selbstorganisation, und das ohne direkte ordnende Eingriffe von  außen.

Evolutionäre Erkenntnistheorie -                

Die reale Welt wird intern rekonstuiert

Emergenz - Das interdisziplinäre Konzept

Emergenz ist die Herausbildung von neuen Eigenschaften oder Strukturen eines Systems infolge des Zusammenspiels seiner Elemente. Dabei lassen sich die emergenten  Eigenschaften des Systems nicht – oder jedenfalls nicht offensichtlich – auf Eigenschaften der Elemente zurückführen,  die diese isoliert aufweisen (Übersummativität). So wird von  einigen Philosophen die Meinung vertreten, dass Bewusstsein  eine emergente Eigenschaft des Gehirns sei. Emergente  Phänomene sind z..B. kollektive Intelligenz von Menschen und  Schwarmintelligenz bei Wildenten.

Radikaler Konstruktivismus -                     

Die Theorie des Wissens

Der Radikale Konstruktivismus wird als eine Theorie des  Wissens  verstanden. In den letzten Jahren haben sich die vom  Radikalen Konstruktivismus ausgehenden Ideen über  Selbsterzeugung, Selbstorganisation und Selbstreferenz als  äußerst fruchtbar erwiesen. Auf dieser Grundlage haben z.B. Philosophen und Psychologen, Sprach- und Literaturwissenschaftler, Biologen und Neurophysiologen, Juristen und Ethnologen, Psychotherapeuten und Kunstwissenschaftler sowie Soziologen und Ingenieure ihre  Disziplinen erneuert und erweitert. 
Weltanschauung Weltanschauung ist die Gesamtheit der Ansichten, die man über Wesen und Bedeutung des Weltganzen, den Menschen inbegriffen, hat; Oberbegriff für alle Religionen, Ideologien, öffentlichen Meinungen und Gesinnungen (Weltbilder). Eine Weltanschauung beinhaltet Deutungsauffassungen und ist ein persönliches Ordnungssystem (Persönlichkeit), das aufnehmende Informationen steuert und integriert. Weltanschauungen sind z.B. individuumszentriert (z.B. Humanismus), gesellschaftlich orientiert (z.B. Sozialismus), zukunftsorientiert                      (Sorge für das Leben der Nachkommen), religiös ausgerichtet (z.B. Religionen) oder beziehen sich auf Philosophien           (z.B. Materialismus, Holismus und           Pragmatismus). Aus: lexikon/psychologie/ weltanschauung
Menschenbild und Entwicklung   Wer in seiner psychosozialen Entwicklung nicht zu einer weitgehend selbständigen und selbstbestimmten Person, zu einer eigenen Identität findet, verbleibt bzw. flüchtet in ein außengeleitetes, gehorsam-angepasstes Verhalten. Fromm nennt als typische Züge dieser Psychodynamik: Autoritarismus, Destruktivität, Rückzug, (Selbstausdehnung) und Konformität. Aus: lexikon/psychologie/ Menschenbild und Entwicklung
Das moderne Menschenbild   Das moderne Weltbild wird heute in der Wissenschaft durch  das Menschenbild der Evolutionsbiologie geprägt (siehe „Das  moderne Bild der Evolutionsbiologie“.
Weltbilder Sichtweisen der Welt, d.h. grundlegende kognitive Konzepte der materiellen, sozialen und transzendenten Wirklichkeit, die als Überzeugungssystem sozial vermittelt, rezipiert und in einer rekonstruktiven Leistung individuell angeeignet werden. Dazu gehören 1. Auffassungen über die Entstehung der Welt und des Lebens (Kosmologie): Urknalltheorie, Evolutionstheorie vs. naiver Schöpfungsglaube; 2. Fragen nach Wesen und Struktur der Wirklichkeit (Ontologie): Kausalitätsverständnis; kindliche Auffassungen, alle Dinge seien lebendig und beseelt, seien von irgendjemandem "gemacht" und dienten immer einem Zweck (Animismus, Artifizialismus und Finalismus) (Aberglaube, Parapsychologie); 3. Wissenschaftsverständnis: Erkenntnis-Skeptizismus vs. Wissenschaftsgläubigkeit ("Scientism"); 4. Fragen nach einer transzendenten Wirklichkeit (Metaphysik): Gottesbild vs. Atheismus; Auffassungen über Tod und Ewigkeit (Transpersonale Psychologie); 5. Auffassungen über die Natur des Menschen (Menschenbilder); 6. Kohärente und konsistente Vorstellungen über die gesellschaftliche Wirklichkeit (Gesellschaftsbilder), z.B. Vorstellungen über soziale Verteilungs- und Chancenungleichheiten und über deren Legitimität. Weltbilder werden als Hintergrundbedingung für die "angewandten" moralischen und religiösen Urteile aufgefasst. Existentielle Erfahrungen können aber auch zunächst das religiöse Urteil und – gleichsam rückwirkend – das Weltbild verändern. Die Entwicklung verläuft von naiven, egozentrischen, eindimensionalen zu realitätsorientierten, komplexen und differenzierten Weltbildern. Quer zu den verschiedenen Facetten von Weltbildern entwickelt sich die Grundfähigkeit, scheinbar unvereinbare Aspekte oder Erklärungsansätze gleichzeitig zu berücksichtigen und in einer komplexeren Perspektive zu integrieren, beispielsweise biblischen Schöpfungsglauben und naturwissenschaftliche Betrachtung, Kausalität und Finalität ("Komplementarität" nach Oser & Reich, 1986). Aufgabe der Erziehung ist es, diese Entwicklung zu komplexem und komplementärem Denken zu unterstützen. Aus: lexikon/psychologie/weltbilder
Als erfolgreich werden Ansätze philosophisch - kulturelle & wissenschaftliche Art angesehen, die auf Einzeldisziplinen (z.B. Philosophie,  Naturwissenschaften) und auf interdisziplinäre Theorien, Prinzipien, Thesen und Paradigmen zurückzuführen sind. Interdisziplinär sind z.B. die  Systemtheorie (für systemisches Denken), Synthetische Evolutionstheorie (für natürliche Entwicklungen des Lebens), Evolutionäre  Erkenntnistheorie (als empirischer Erkenntnis-Ansatz) und der Radikale Konstruktivismus (als Theorie des Wissens), die zunehmend wissenschaftliche Bedeutung finden -  auch in der Ökonomie. „Ökonomie ist eigentlich keine Wissenschaft“ „In den mathematischen Naturwissenschaften liegt die Verbindung zwischen Mathematik und Realität im Experiment, in dem die mathematischen Idealbedingungen im Labor erst hergestellt werden. Nur dort tritt ein mathematisches Naturgesetz in seiner vollen Pracht und Herrlichkeit überhaupt in Erscheinung. Oder eben auch nicht, was dann zur Revision der zugrunde liegenden Theorie führt. Was macht nun aber ein Fach wie die Ökonomie, in dem Experimente nicht möglich sind, sondern allenfalls Beobachtungen? Hier fällt das mit der mathematisch- naturwissenschaftlichen Methode verbundene Wahrheitskriterium weg - doch was tritt dann an seine Stelle? Daraus ergeben sich schwierige methodische Fragen. Was ich den mathematischen Ökonomen zum Vorwurf mache und mich an ihrem Vorgehen wirklich stört, das ist, dass sie sich mit diesem Problem gar nicht erst auseinandersetzen…“ Prof. Claus Peter Ortlieb, FB Mathematik der Uni Hamburg in einem Interview mit der FAZ, 08.05.2010

Am Anfang war der Himmelshaken

Am Anfang war der Geist (Himmelshaken) „Die Materie – die nicht denkende Materie und Bewegung – [kann] niemals das Denken erzeugen, gleichviel, welche Veränderungen von Gestalt und Größe sie auch hervorrufen mag. Die Erzeugung des Wissens wird immer ebenso weit über das Vermögen der Bewegung und der Materie hinausgehen, wie die Erzeugung der Materie über das Vermögen des Nichts oder des Nichtseienden.“ (Locke 1690: Über den menschlichen Verstand [nach Dennett[1995] 1997: Darwins gefährliches Erbe])
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Als erfolgreich werden Ansätze philosophisch - kulturelle & wissenschaftliche Art angesehen, die  auf Einzeldisziplinen (z.B. Philosophie,  Naturwissenschaften) und auf interdisziplinäre  Theorien, Prinzipien, Thesen und Paradigmen  zurückzuführen sind. Interdisziplinär sind z.B. die  Systemtheorie (für systemisches Denken),  Synthetische Evolutionstheorie (für natürliche  Entwicklungen des Lebens), Evolutionäre  Erkenntnistheorie (als empirischer Erkenntnis- Ansatz) und der Radikale Konstruktivismus (als  Theorie des Wissens), die zunehmend wissenschaftliche Bedeutung finden -  auch in der Ökonomie. „Ökonomie ist eigentlich keine Wiss enschaft“ „In den mathematischen Naturwissenschaften liegt die Verbindung zwischen Mathematik und Realität im Experiment, in dem die mathematischen Idealbedingungen im Labor erst hergestellt werden. Nur dort tritt ein mathematisches Naturgesetz in seiner vollen Pracht und Herrlichkeit überhaupt in Erscheinung. Oder eben auch nicht, was dann zur Revision der zugrunde liegenden Theorie führt. Was macht nun aber ein Fach wie die Ökonomie, in dem Experimente nicht möglich sind, sondern allenfalls Beobachtungen? Hier fällt das mit der mathematisch-naturwissenschaftlichen Methode verbundene Wahrheitskriterium weg - doch was tritt dann an seine Stelle? Daraus ergeben sich schwierige methodische Fragen. Was ich den mathematischen Ökonomen zum Vorwurf mache und mich an ihrem Vorgehen wirklich stört, das ist, dass sie sich mit diesem Problem gar nicht erst auseinandersetzen…“ Prof. Claus Peter Ortlieb, FB Mathematik der Uni Hamburg in einem Interview mit der FAZ, 08.05.2010

Holismus - Ganzheit als System der

Philosophie

                 

Der Holismus bzw. die Ganzheitslehre nimmt an,  dass die Elemente eines Systems  einer „Ganzheit“   durch die Strukturbeziehungen nicht vollständig  bestimmt sind; es ist die entgegengesetzte Position  zum Reduktionismus (Materialismus, Mechanismus).  Ganzheit in der Philosophie ist die auf die - Vielfalt  angewandte - Einheit, und die Teile sind die Vielfalt  selbst. Das Ganze, als etwas Gegliedertes und  Zusammengefügtes, nennt man System. Das  Gleichgewicht kann bei offenen Systemen (z.B.  Unternehmen) auch durch ein so genanntes  Fließgleichgewicht (dynamisches Gleichgewicht)  hergestellt werden.

Philosophie und Erkenntnistheorie -

Erkenntnis ist schöpferisch

konstruiert

Die Erkenntnistheorie ist eine philosophische  Disziplin, die sich mit der Art und Weise  auseinandersetzt, wie wir Wissen gewinnen und die  herausfinden will, ob wir überhaupt etwas wissen können. Allerdings muss berücksichtigt werden,  Erkenntnis entstammt menschlichen Gehirnen und  kann ohne solche nicht weitergegeben oder  verstanden werden, sie existiert per se (als Idee)  weder materiell noch immateriell (auch nicht im Sinn  einer Wechselwirkung) und ist in diesem Sinn  schöpferisch konstruiert und man sollte zwischen  Konstrukt und (möglicher) Realität unterscheiden  um Irrtümern oder voreiligen Schlüssen zu entgehen.

Ganzheitliche Philosophie -   

Newton´sche Naturwissenschaft 

vs. Weltbild des Aristoteles

Der Biochemiker Erwin Chargaff, wirft der Naturwissenschaft den Verlust der Wirklichkeit vor, da sie nur diejenigen Teile der Natur als wirklich ansieht, die erforschbar sind. Chargaff sieht in der "Wiederentdeckung der Wirklichkeit" die einzige Alternative, um zu einer neuen Art von Naturwissenschaft zu kommen und die verheerenden Folgen, welche die jetzige nach sich zieht, zu verhindern. Aus der Sicht der Erkenntnistheorie ruht die Naturwissenschaft auf drei Säulen, die mit den Schlagworten Empirie, Theorie und Weltbild bezeichnet werden können. Die Generalrichtung, in der sich diese Wissenschaft derzeit vorwärts bewegt, wird nicht von dem empirisch Erforschten oder den darauf gegründeten Theorien bestimmt, sondern von dem materialistischen Weltbild, dem sie sich verpflichtet hat.  

Kultureller Ansatz - Drei ewige

Fragen

Die kulturellen Paradigma leiten sich nach Lipton  und Bhaerman daraus ab, wie eine Gesellschaft die  drei ewigen Fragen beantwortet: 1. Wie sind wir  entstanden? 2. Wozu sind wir hier? 3. Wie können wir das Beste aus unserem Dasein machen? In  westlichen Wirtschaftssystemen konkurrieren auf  der kulturellen Ebene vor allem a) Materialismus und b) Holismus (Ganzheitlichkeit) miteinander. a)  Altes Paradigma: Kartesianisch-newtonsche Sicht  der Realität. b) Neues Paradigma: Die ganzheitliche  Sicht der Realität als Verknüpfung von Geist und Materie.

Menschenbilder und Weltbilder

Wissenschaftlich unterscheidet man drei  Menschenbildmodelle: 1. Mechanistische Modelle basieren auf der  Maschinenmetapher (der Mensch als „Maschine“). 2. Organismische Modelle (der Mensch als  biologisches System). 3. Reflexive Subjektmodelle (z.B. der Mensch als  rational Handelnder)  Das moderne Weltbild wird heute in der  Wissenschaft durch das Menschenbild der  Evolutionsbiologie geprägt, was auch Auswirkungen  auf die Wirtschaftswissenschaften hat (z.B. auf den  „homo oeconomicus“ der Volkswirtschaftslehre).

Das Moderne Weltbild der

Evolutionsbiologie

Entstanden aus der Evolutionsbiologie - Vor allem  vier Aussagen in Darwins Evolutionstheorie  scheinen besonders wichtig zu sein, weil sie über  die Biologie hinaus wirkten. 1. Biologische Arten  verändern sich  das, was wir heute unter  Evolution verstehen. 2. Evolutionslinien zweigen  sich auf  was zugleich bedeutet, dass alles Leben  der Erde auf einen einzigen gemeinsamen  Ursprung zurückgeht. 3. Die Evolution verläuft  graduell, in kleinen Schritten, ohne Riesensprünge  oder gar Brüche. 4. Der entscheidende  Mechanismus, mit dem die Evolution operiert, ist  die "natürliche Selektion" ("natürliche Auslese").  

Wissenschaftlicher Ansätze -

Paradigmen

1. Altes Paradigma: Charakteristisch für den  kartesianisch-newtonschen Denkrahmen ist ein  strikter Dualismus, der etwa Körper und Psyche,  Materie und Geist undifferenziert gegenüberstellt (reduktionistisches Denken). 2. Neues Paradigma (die ganzheitliche Sicht der  Realität). Insbesondere die Erkenntnisse der  modernen Physik haben die Newtonschen  Grundannahmen über die Materie, die Energie und das Objektivitätspostulat relativiert. Mit der  Relativitätstheorie und Quantenmechanik wurden  die Grundelemente der Newtonschen Physik in  ihrem Geltungsbereich eingeschränkt oder durch  neue Erkenntnisse erweitert.

Systemtheorie -

System als Modell der Natur/                

des Denkens

Ein System bezeichnet einen Zusammenhang von  Elementen, deren Beziehungen untereinander  sich quantitativ und qualitativ unterscheiden von  Beziehungen zu anderen Elementen (dadurch ist eine Grenze zur Systemumwelt beobachtbar). Systeme können unterschieden werden nach      1. Maschinen, 2. lebenden, 3. psychischen und  4. sozialen Systemen. Soziale Systeme  (Interaktionen, Organisationen und die  Gesellschaft) produzieren, reproduzieren und  erhalten Kommunikationen. Sie operieren im  Medium Sinn (Systemtheorie nach Niklas  Luhmann).
Selbstorganisation - Organisation des Lebens Als Selbstorganisation wird hauptsächlich in der  Systemtheorie eine Form der Systementwicklung  bezeichnet, bei der die gestaltenden und  beschränkenden Einflüsse von den Elementen des  sich organisierenden Systems selbst ausgehen  (Selbstorganisation). Gebraucht  wird der Begriff  auch für die Gestaltung des Lebens an sich nach  nicht festen, von anderen bestimmten Regeln und  ähnelt daher dem Autonomiebegriff. Die  untersuchten Systeme bringen räumliche,  zeitliche, raumzeitliche oder funktionale  Strukturen durch Selbstorganisation, und das  ohne direkte ordnende Eingriffe von außen.

Emergenz - Das interdisziplinäre

Konzept

Emergenz ist die Herausbildung von neuen  Eigenschaften oder Strukturen eines Systems infolge des Zusammenspiels seiner Elemente.  Dabei lassen sich die emergenten Eigenschaften  des Systems nicht – oder jedenfalls nicht offensichtlich – auf Eigenschaften der Elemente  zurückführen, die diese isoliert aufweisen  (Übersummativität). So wird von einigen  Philosophen die Meinung vertreten, dass  Bewusstsein eine emergente Eigenschaft des  Gehirns sei. Emergente Phänomene sind z..B.  kollektive Intelligenz von Menschen und  Schwarmintelligenz bei Wildenten.
Synthetische Evolutionstheorie - Entstehung der Arten und ihre Adaption
Die Synthetische Evolutionstheorie  vereint die  Erkenntnisse aus Darwins Evolutionstheorie mit  denen der Ökologie, Paläontologie, biologischen  Systematik und der Genetik. Insbesondere die Vererbungslehre (Genetik) war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Darwins "On the Origin of Species" 1859 noch gänzlich unbekannt. Erst die  Erkenntnisse von Gregor Mendel öffneten Tür und  Tor für die Wissenschaft hinsichtlich der Vererbung  von Merkmalen und der evolutionären Anpassung  des Menschen. 
Dies ist ein empirischer Erkenntnisansatz, der einzelwissenschaftliche und philosophische Erkenntnisse in fruchtbarer Weise miteinander verbindet, und der von der empirischen Tatsache ausgeht, dass unsere kognitiven Strukturen (wie Sinnesorgane, Zentralnervensystem, Gehirn und Lerndispositionen etc.), mit deren Hilfe wir die objektiven Strukturen (der realen Welt) intern rekonstruieren, in hervorragender Weise auf die Umwelt passen, zum Teil sogar mit ihr übereinstimmen  (dies wird als Schlüssel-Schloss-Prinzip bezeichnet).

Evolutionäre Erkenntnistheorie -                

Die reale Welt wird intern rekonstuiert

Radikaler Konstruktivismus -                     

Die Theorie des Wissens

Der Radikale Konstruktivismus wird als eine  Theorie des Wissens  verstanden. In den letzten  Jahren haben sich die vom Radikalen  Konstruktivismus ausgehenden Ideen über  Selbsterzeugung, Selbstorganisation und  Selbstreferenz als äußerst fruchtbar erwiesen. Auf  dieser Grundlage haben z.B. Philosophen und Psychologen, Sprach- und Literaturwissenschaftler, Biologen und Neurophysiologen, Juristen und Ethnologen, Psychotherapeuten und Kunstwissenschaftler sowie Soziologen und  Ingenieure ihre Disziplinen erneuert und erweitert. 

Integrativer Pluralismus -

Die neue Art des Verstehens

Die These der US-Philosophin Sandra Mitchell  lautet: Komplexität liegt nicht außerhalb unseres  Verständnisvermögens, aber sie erfordert eine  neue Art des Verstehens. Sie verlangt, dass man im  Einzelnen analysiert, in welch vielfältiger Weise der Zusammenhang dazu beiträgt, die  Naturphänomene zu prägen. Historische  Kontingenz („Möglichkeit“) schafft im  Zusammenwirken mit Zufallsepisoden die  tatsächlichen Formen und Verhaltensweisen, mit  denen das Lebendige unseren Planeten bevölkert  (Kontingenztheorie der Evolution).   

Am Anfang war der Himmelshaken

Am Anfang war der Geist (Himmelshaken) „Die Materie – die nicht denkende Materie und Bewegung – [kann] niemals das Denken erzeugen, gleichviel, welche Veränderungen von Gestalt und Größe sie auch hervorrufen mag. Die Erzeugung des Wissens wird immer ebenso weit über das Vermögen der Bewegung und der Materie hinausgehen, wie die Erzeugung der Materie über das Vermögen des Nichts oder des Nichtseienden.“ (Locke 1690: Über den menschlichen Verstand [nach Dennett[1995] 1997: Darwins gefährliches Erbe])
Weltbilder Sichtweisen der Welt, d.h. grundlegende kognitive Konzepte der materiellen, sozialen und transzendenten Wirklichkeit, die als Überzeugungssystem sozial vermittelt, rezipiert und in einer rekonstruktiven Leistung individuell angeeignet werden. Dazu gehören 1. Auffassungen über die Entstehung der Welt und des Lebens (Kosmologie): Urknalltheorie, Evolutionstheorie vs. naiver Schöpfungsglaube; 2. Fragen nach Wesen und Struktur der Wirklichkeit (Ontologie): Kausalitätsverständnis; kindliche Auffassungen, alle Dinge seien lebendig und beseelt, seien von irgendjemandem "gemacht" und dienten immer einem Zweck (Animismus, Artifizialismus und Finalismus) (Aberglaube, Parapsychologie); 3. Wissenschaftsverständnis: Erkenntnis- Skeptizismus vs. Wissenschaftsgläubigkeit ("Scientism"); 4. Fragen nach einer transzendenten Wirklichkeit (Metaphysik): Gottesbild vs. Atheismus; Auffassungen über Tod und Ewigkeit (Transpersonale Psychologie); 5. Auffassungen über die Natur des Menschen (Menschenbilder); 6. Kohärente und konsistente Vorstellungen über die gesellschaftliche Wirklichkeit (Gesellschaftsbilder), z.B. Vorstellungen über soziale Verteilungs- und Chancenungleichheiten und über deren Legitimität. Weltbilder werden als Hintergrundbedingung für die "angewandten" moralischen und religiösen Urteile aufgefasst. Existentielle Erfahrungen können aber auch zunächst das religiöse Urteil und – gleichsam rückwirkend – das Weltbild verändern. Die Entwicklung verläuft von naiven, egozentrischen, eindimensionalen zu realitätsorientierten, komplexen und differenzierten Weltbildern. Quer zu den verschiedenen Facetten von Weltbildern entwickelt sich die Grundfähigkeit, scheinbar unvereinbare Aspekte oder Erklärungsansätze gleichzeitig zu berücksichtigen und in einer komplexeren Perspektive zu integrieren, beispielsweise biblischen Schöpfungsglauben und naturwissenschaftliche Betrachtung, Kausalität und Finalität ("Komplementarität" nach Oser & Reich, 1986). Aufgabe der Erziehung ist es, diese Entwicklung zu komplexem und komplementärem Denken zu unterstützen. Aus: lexikon/psychologie/weltbilder
Das moderne Menschenbild   Das moderne Weltbild wird heute in der Wissenschaft  durch das Menschenbild der Evolutionsbiologie  geprägt (siehe „Das moderne Bild der  Evolutionsbiologie“.
Weltanschauung Weltanschauung ist die Gesamtheit der Ansichten, die man über Wesen und Bedeutung des Weltganzen, den Menschen inbegriffen, hat; Oberbegriff für alle Religionen, Ideologien, öffentlichen Meinungen und Gesinnungen (Weltbilder). Eine Weltanschauung beinhaltet Deutungsauffassungen und ist ein persönliches Ordnungssystem (Persönlichkeit), das aufnehmende Informationen steuert und integriert. Weltanschauungen sind z.B. individuumszentriert (z.B. Humanismus), gesellschaftlich orientiert (z.B. Sozialismus), zukunftsorientiert                      (Sorge für das Leben der Nachkommen), religiös ausgerichtet (z.B. Religionen) oder beziehen sich auf Philosophien           (z.B. Materialismus, Holismus und           Pragmatismus). Aus: lexikon/psychologie/ weltanschauung
Menschenbild und Entwicklung   Wer in seiner psychosozialen Entwicklung nicht zu einer weitgehend selbständigen und selbstbestimmten Person, zu einer eigenen Identität findet, verbleibt bzw. flüchtet in ein außengeleitetes, gehorsam-angepasstes Verhalten. Fromm nennt als typische Züge dieser Psychodynamik: Autoritarismus, Destruktivität, Rückzug, (Selbstausdehnung) und Konformität. Aus: lexikon/psychologie/ Menschenbild und Entwicklung
Ganzheitlicher Ansatz
Weltbilder Sichtweisen der Welt, d.h. grundlegende kognitive Konzepte der materiellen, sozialen und transzendenten Wirklichkeit, die als Überzeugungssystem sozial vermittelt, rezipiert und in einer rekonstruktiven Leistung individuell angeeignet werden. Dazu gehören 1. Auffassungen über die Entstehung der Welt und des Lebens (Kosmologie): Urknalltheorie, Evolutionstheorie vs. naiver Schöpfungsglaube; 2. Fragen nach Wesen und Struktur der Wirklichkeit (Ontologie): Kausalitätsverständnis; kindliche Auffassungen, alle Dinge seien lebendig und beseelt, seien von irgendjemandem "gemacht" und dienten immer einem Zweck (Animismus, Artifizialismus und Finalismus) (Aberglaube, Parapsychologie); 3. Wissenschaftsverständnis: Erkenntnis-Skeptizismus vs. Wissenschaftsgläubigkeit ("Scientism"); 4. Fragen nach einer transzendenten Wirklichkeit (Metaphysik): Gottesbild vs. Atheismus; Auffassungen über Tod und Ewigkeit (Transpersonale Psychologie); 5. Auffassungen über die Natur des Menschen (Menschenbilder); 6. Kohärente und konsistente Vorstellungen über die gesellschaftliche Wirklichkeit (Gesellschaftsbilder), z.B. Vorstellungen über soziale Verteilungs- und Chancenungleichheiten und über deren Legitimität. Weltbilder werden als Hintergrundbedingung für die "angewandten" moralischen und religiösen Urteile aufgefasst. Existentielle Erfahrungen können aber auch zunächst das religiöse Urteil und – gleichsam rückwirkend – das Weltbild verändern. Die Entwicklung verläuft von naiven, egozentrischen, eindimensionalen zu realitätsorientierten, komplexen und differenzierten Weltbildern. Quer zu den verschiedenen Facetten von Weltbildern entwickelt sich die Grundfähigkeit, scheinbar unvereinbare Aspekte oder Erklärungsansätze gleichzeitig zu berücksichtigen und in einer komplexeren Perspektive zu integrieren, beispielsweise biblischen Schöpfungsglauben und naturwissenschaftliche Betrachtung, Kausalität und Finalität ("Komplementarität" nach Oser & Reich, 1986). Aufgabe der Erziehung ist es, diese Entwicklung zu komplexem und komplementärem Denken zu unterstützen. Aus: lexikon/psychologie/weltbilder
Als erfolgreich werden Ansätze philosophisch - kulturelle & wissenschaftliche Art angesehen, die auf Einzeldisziplinen (z.B. Philosophie,  Naturwissenschaften) und auf interdisziplinäre Theorien, Prinzipien, Thesen und Paradigmen zurückzuführen sind. Interdisziplinär sind z.B. die  Systemtheorie (für systemisches Denken), Synthetische Evolutionstheorie (für natürliche Entwicklungen des Lebens), Evolutionäre  Erkenntnistheorie (als empirischer Erkenntnis-Ansatz) und der Radikale Konstruktivismus (als Theorie des Wissens), die zunehmend wissenschaftliche Bedeutung finden -  auch in der Ökonomie. „In den mathematischen Naturwissenschaften liegt die Verbindung zwischen Mathematik und Realität im Experiment, in dem die mathematischen Idealbedingungen im Labor erst hergestellt werden. Nur dort tritt ein mathematisches Naturgesetz in seiner vollen Pracht und Herrlichkeit überhaupt in Erscheinung. Oder eben auch nicht, was dann zur Revision der zugrunde liegenden Theorie führt. Was macht nun aber ein Fach wie die Ökonomie, in dem Experimente nicht möglich sind, sondern allenfalls Beobachtungen? Hier fällt das mit der mathematisch- naturwissenschaftlichen Methode verbundene Wahrheitskriterium weg - doch was tritt dann an seine Stelle? Daraus ergeben sich schwierige methodische Fragen. Was ich den mathematischen Ökonomen zum Vorwurf mache und mich an ihrem Vorgehen wirklich stört, das ist, dass sie sich mit diesem Problem gar nicht erst auseinandersetzen…“ Prof. Claus Peter Ortlieb, FB Mathematik der Uni Hamburg in einem Interview mit der FAZ, 08.05.2010
Am Anfang war der Geist (Himmelshaken) „Die Materie – die nicht denkende Materie und Bewegung – [kann] niemals das Denken erzeugen, gleichviel, welche Veränderungen von Gestalt und Größe sie auch hervorrufen mag. Die Erzeugung des Wissens wird immer ebenso weit über das Vermögen der Bewegung und der Materie hinausgehen, wie die Erzeugung der (Locke 1690: Über den menschlichen Verstand [nach Dennett[1995] 1997: Darwins gefährliches Erbe])

Holismus - Ganzheit als System der

Philosophie

                 

Der Holismus bzw. die Ganzheitslehre nimmt an, dass die  Elemente eines Systems  einer „Ganzheit“  durch die  Strukturbeziehungen nicht vollständig bestimmt sind; es ist die  entgegengesetzte Position zum Reduktionismus  (Materialismus, Mechanismus). Ganzheit in der Philosophie ist  die auf die - Vielfalt angewandte - Einheit, und die Teile sind die  Vielfalt selbst. Das Ganze, als etwas Gegliedertes und  Zusammengefügtes, nennt man System. Das Gleichgewicht  kann bei offenen Systemen (z.B. Unternehmen) auch durch ein  so genanntes Fließgleichgewicht (dynamisches Gleichgewicht)  hergestellt werden.

Kultureller Ansatz - Drei ewige Fragen

Die kulturellen Paradigma leiten sich nach Lipton und  Bhaerman daraus ab, wie eine Gesellschaft die drei ewigen  Fragen beantwortet: 1. Wie sind wir entstanden? 2. Wozu sind wir hier? 3. Wie können wir das Beste aus unserem Dasein  machen? In westlichen Wirtschaftssystemen konkurrieren auf  der kulturellen Ebene vor allem a) Materialismus und b) Holismus (Ganzheitlichkeit) miteinander. a) Altes Paradigma:  Kartesianisch-newtonsche Sicht der Realität. b) Neues  Paradigma: Die ganzheitliche Sicht der Realität als  Verknüpfung von Geist und Materie.

Wissenschaftlicher Ansätze - Paradigmen

1. Altes Paradigma: Charakteristisch für den kartesianisch- newtonschen Denkrahmen ist ein strikter Dualismus, der etwa  Körper und Psyche, Materie und Geist undifferenziert gegenüberstellt (reduktionistisches Denken). 2. Neues Paradigma (die ganzheitliche Sicht der Realität).  Insbesondere die Erkenntnisse der modernen Physik haben  die Newtonschen Grundannahmen über die Materie, die Energie und das Objektivitätspostulat relativiert. Mit der  Relativitätstheorie und Quantenmechanik wurden die  Grundelemente der Newtonschen Physik in ihrem  Geltungsbereich eingeschränkt oder durch neue Erkenntnisse  erweitert.

Emergenz - Das interdisziplinäre Konzept

Emergenz ist die Herausbildung von neuen Eigenschaften oder Strukturen eines Systems infolge des Zusammenspiels seiner Elemente. Dabei lassen sich die emergenten  Eigenschaften des Systems nicht – oder jedenfalls nicht offensichtlich – auf Eigenschaften der Elemente zurückführen,  die diese isoliert aufweisen (Übersummativität). So wird von  einigen Philosophen die Meinung vertreten, dass Bewusstsein  eine emergente Eigenschaft des Gehirns sei. Emergente  Phänomene sind z..B. kollektive Intelligenz von Menschen und  Schwarmintelligenz bei Wildenten.

Radikaler Konstruktivismus -                     

Die Theorie des Wissens

Der Radikale Konstruktivismus wird als eine Theorie des  Wissens  verstanden. In den letzten Jahren haben sich die vom  Radikalen Konstruktivismus ausgehenden Ideen über  Selbsterzeugung, Selbstorganisation und Selbstreferenz als  äußerst fruchtbar erwiesen. Auf dieser Grundlage haben z.B. Philosophen und Psychologen, Sprach- und Literaturwissenschaftler, Biologen und Neurophysiologen, Juristen und Ethnologen, Psychotherapeuten und Kunstwissenschaftler sowie Soziologen und Ingenieure ihre  Disziplinen erneuert und erweitert. 
koch.management

Holismus - Ganzheit als System der

Philosophie

                 

Der Holismus bzw. die Ganzheitslehre nimmt an, dass die  Elemente eines Systems  einer „Ganzheit“  durch die  Strukturbeziehungen nicht vollständig bestimmt sind; es ist die  entgegengesetzte Position zum Reduktionismus  (Materialismus, Mechanismus). Ganzheit in der Philosophie ist  die auf die - Vielfalt angewandte - Einheit, und die Teile sind die  Vielfalt selbst. Das Ganze, als etwas Gegliedertes und  Zusammengefügtes, nennt man System. Das Gleichgewicht  kann bei offenen Systemen (z.B. Unternehmen) auch durch ein  so genanntes Fließgleichgewicht (dynamisches Gleichgewicht)  hergestellt werden.

Kultureller Ansatz - Drei ewige Fragen

Die kulturellen Paradigma leiten sich nach Lipton und  Bhaerman daraus ab, wie eine Gesellschaft die drei ewigen  Fragen beantwortet: 1. Wie sind wir entstanden? 2. Wozu sind wir hier? 3. Wie können wir das Beste aus unserem Dasein  machen? In westlichen Wirtschaftssystemen konkurrieren auf  der kulturellen Ebene vor allem a) Materialismus und b) Holismus (Ganzheitlichkeit) miteinander. a) Altes Paradigma:  Kartesianisch-newtonsche Sicht der Realität. b) Neues  Paradigma: Die ganzheitliche Sicht der Realität als  Verknüpfung von Geist und Materie.

Wissenschaftlicher Ansätze - Paradigmen

1. Altes Paradigma: Charakteristisch für den kartesianisch- newtonschen Denkrahmen ist ein strikter Dualismus, der etwa  Körper und Psyche, Materie und Geist undifferenziert gegenüberstellt (reduktionistisches Denken). 2. Neues Paradigma (die ganzheitliche Sicht der Realität).  Insbesondere die Erkenntnisse der modernen Physik haben  die Newtonschen Grundannahmen über die Materie, die Energie und das Objektivitätspostulat relativiert. Mit der  Relativitätstheorie und Quantenmechanik wurden die  Grundelemente der Newtonschen Physik in ihrem  Geltungsbereich eingeschränkt oder durch neue Erkenntnisse  erweitert.

Emergenz - Das interdisziplinäre Konzept

Emergenz ist die Herausbildung von neuen Eigenschaften oder Strukturen eines Systems infolge des Zusammenspiels seiner Elemente. Dabei lassen sich die emergenten  Eigenschaften des Systems nicht – oder jedenfalls nicht offensichtlich – auf Eigenschaften der Elemente zurückführen,  die diese isoliert aufweisen (Übersummativität). So wird von  einigen Philosophen die Meinung vertreten, dass Bewusstsein  eine emergente Eigenschaft des Gehirns sei. Emergente  Phänomene sind z..B. kollektive Intelligenz von Menschen und  Schwarmintelligenz bei Wildenten.

Radikaler Konstruktivismus -                     

Die Theorie des Wissens

Der Radikale Konstruktivismus wird als eine Theorie des  Wissens  verstanden. In den letzten Jahren haben sich die vom  Radikalen Konstruktivismus ausgehenden Ideen über  Selbsterzeugung, Selbstorganisation und Selbstreferenz als  äußerst fruchtbar erwiesen. Auf dieser Grundlage haben z.B. Philosophen und Psychologen, Sprach- und Literaturwissenschaftler, Biologen und Neurophysiologen, Juristen und Ethnologen, Psychotherapeuten und Kunstwissenschaftler sowie Soziologen und Ingenieure ihre  Disziplinen erneuert und erweitert. 
Weltbilder Sichtweisen der Welt, d.h. grundlegende kognitive Konzepte der materiellen, sozialen und transzendenten Wirklichkeit, die als Überzeugungssystem sozial vermittelt, rezipiert und in einer rekonstruktiven Leistung individuell angeeignet werden. Dazu gehören 1. Auffassungen über die Entstehung der Welt und des Lebens (Kosmologie): Urknalltheorie, Evolutionstheorie vs. naiver Schöpfungsglaube; 2. Fragen nach Wesen und Struktur der Wirklichkeit (Ontologie): Kausalitätsverständnis; kindliche Auffassungen, alle Dinge seien lebendig und beseelt, seien von irgendjemandem "gemacht" und dienten immer einem Zweck (Animismus, Artifizialismus und Finalismus) (Aberglaube, Parapsychologie); 3. Wissenschaftsverständnis: Erkenntnis-Skeptizismus vs. Wissenschaftsgläubigkeit ("Scientism"); 4. Fragen nach einer transzendenten Wirklichkeit (Metaphysik): Gottesbild vs. Atheismus; Auffassungen über Tod und Ewigkeit (Transpersonale Psychologie); 5. Auffassungen über die Natur des Menschen (Menschenbilder); 6. Kohärente und konsistente Vorstellungen über die gesellschaftliche Wirklichkeit (Gesellschaftsbilder), z.B. Vorstellungen über soziale Verteilungs- und Chancenungleichheiten und über deren Legitimität. Weltbilder werden als Hintergrundbedingung für die "angewandten" moralischen und religiösen Urteile aufgefasst. Existentielle Erfahrungen können aber auch zunächst das religiöse Urteil und – gleichsam rückwirkend – das Weltbild verändern. Die Entwicklung verläuft von naiven, egozentrischen, eindimensionalen zu realitätsorientierten, komplexen und differenzierten Weltbildern. Quer zu den verschiedenen Facetten von Weltbildern entwickelt sich die Grundfähigkeit, scheinbar unvereinbare Aspekte oder Erklärungsansätze gleichzeitig zu berücksichtigen und in einer komplexeren Perspektive zu integrieren, beispielsweise biblischen Schöpfungsglauben und naturwissenschaftliche Betrachtung, Kausalität und Finalität ("Komplementarität" nach Oser & Reich, 1986). Aufgabe der Erziehung ist es, diese Entwicklung zu komplexem und komplementärem Denken zu unterstützen. Aus: lexikon/psychologie/weltbilder
Als erfolgreich werden Ansätze philosophisch - kulturelle & wissenschaftliche Art angesehen, die auf Einzeldisziplinen (z.B. Philosophie,  Naturwissenschaften) und auf interdisziplinäre Theorien, Prinzipien, Thesen und Paradigmen zurückzuführen sind. Interdisziplinär sind z.B. die  Systemtheorie (für systemisches Denken), Synthetische Evolutionstheorie (für natürliche Entwicklungen des Lebens), Evolutionäre  Erkenntnistheorie (als empirischer Erkenntnis-Ansatz) und der Radikale Konstruktivismus (als Theorie des Wissens), die zunehmend wissenschaftliche Bedeutung finden -  auch in der Ökonomie. „In den mathematischen Naturwissenschaften liegt die Verbindung zwischen Mathematik und Realität im Experiment, in dem die mathematischen Idealbedingungen im Labor erst hergestellt werden. Nur dort tritt ein mathematisches Naturgesetz in seiner vollen Pracht und Herrlichkeit überhaupt in Erscheinung. Oder eben auch nicht, was dann zur Revision der zugrunde liegenden Theorie führt. Was macht nun aber ein Fach wie die Ökonomie, in dem Experimente nicht möglich sind, sondern allenfalls Beobachtungen? Hier fällt das mit der mathematisch- naturwissenschaftlichen Methode verbundene Wahrheitskriterium weg - doch was tritt dann an seine Stelle? Daraus ergeben sich schwierige methodische Fragen. Was ich den mathematischen Ökonomen zum Vorwurf mache und mich an ihrem Vorgehen wirklich stört, das ist, dass sie sich mit diesem Problem gar nicht erst auseinandersetzen…“ Prof. Claus Peter Ortlieb, FB Mathematik der Uni Hamburg in einem Interview mit der FAZ, 08.05.2010
Am Anfang war der Geist (Himmelshaken) „Die Materie – die nicht denkende Materie und Bewegung – [kann] niemals das Denken erzeugen, gleichviel, welche Veränderungen von Gestalt und Größe sie auch hervorrufen mag. Die Erzeugung des Wissens wird immer ebenso weit über das Vermögen der Bewegung und der Materie hinausgehen, wie die Erzeugung der (Locke 1690: Über den menschlichen Verstand [nach Dennett[1995] 1997: Darwins gefährliches Erbe])
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